KI trifft soziale Intelligenz – organisationaler Entwicklungsbedarf und Umsetzung

Moderation: Thorsten Schmidt und Lutz Liffers,
Senator für Finanzen, Freie Hansestadt Bremen

Die Digitalisierung schreitet voran! Sie verändert die öffentliche Verwaltung auf allen Ebenen. Nicht nur Abläufe und Prozesse sowie Arbeitsweisen und Kultur verändern sich, auch die Beziehungen und  Schnittstellen zu Politik und Gesellschaft werfen Fragen der Neujustierung und verlangen einen anderen Blick auf die Möglichkeiten der organisationalen Gestaltung.

In Forum "Strategie und Steuerung" wird der Frage nachgegangen, wie der Prozess der weiteren Digitalisierung im Anschluss an die Erfahrungen der Pandemie gestaltet werden sollte, wenn man die Verwaltung auch als soziales System versteht, dass seinerseits Ziele, Erwartungen und Abhängigkeiten von eigenen Erfahrungen mit entsprechenden Eigendynamiken entwickelt.

Die Pandemie hat gezeigt, dass ein detaillierter Blick auf die verschiedenen Rationalitäten der beteiligten Akteure und der damit verbundenen Rollen lohnt. Zudem hat sie uns doch wie durch ein Brennglas Strukturprobleme aufgedeckt, deren Ursprung sich nicht nur mit den Anforderungen der Pandemie erklären lassen. Gerade für die Organisationsgestaltung und das Organisationsmanagement lassen sich eine Reihe von Erkenntnissen ableiten.

Im Forum werden von daher Gestaltungsprinzipien der Verwaltung diskutiert: Welches Verständnis von Regeln brauchen wir für eine erfolgreiche Steuerung der Verwaltung? Welche Spielräume verbleiben innerhalb der Rechtgebundenheit, um in der Organisation handlungs- und entscheidungsfähig zu bleiben? Was können wir diesbezüglich aus der Krise lernen? Wie lässt sich eine angemessene Geschwindigkeit für Veränderungen erreichen?  Welcher Umgang mit Algorithmen ist sinnvoll und wirksam? Wie müssen diese gesellschaftlich verträglich auch für das Management von Entscheidungen in den organisatorischen Verwaltungsalltag eingebunden werden? Oder müssen ggf. noch einmal die Rahmenbedingungen der Digitalisierung und die Umsetzung des Onlinezugangsgesetztes (OZG) neu gedacht und verhandelt werden?

Braucht es nicht mehr als ein einen Online-Zugang, der nicht nur die Portale in Blick hat, sondern die gesamte Organisation mit seinen Arbeitsprozessen. Was macht gute Arbeitsprozesse aus, um Dienstleistungen anzubieten, die nutzerorientiert und bürger:innenorientiert sind. Und schließlich wären da noch die die klassischen Weggefährt:innen des Organisationsmanagement.

Die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig ein in die Organisationsentwicklung eingebun-denes Projekt – und Prozessmanagement für die die Verwaltungsentwicklung insgesamt sein kann. Wie muss ein Projekt- und Prozessmanagement verstanden und ggf. reformuliert werden, um den Erkenntnissen aus der Bewältigung der Krise gerecht zu werden.

Für eine erste Sortierung von möglichen Antworten haben wir eine Reihe von Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktiker gewinnen können, die mit uns und ihnen über die zwei Tage das Forum begleiten und uns einen Ausblick auf die zukünftige und damit nächste Verwaltung mit ihren Herausforderungen und Chancen ermöglichen.

2. Tag: 21.09.21